…wie alles begann…

1984 begann ich meine Berufsausbildung zum Florist bei meiner
Mutter Ria Potthast im elterlichen Betrieb bis 1987.
Grossgeworden und aufgewachsen in einer Gärtnerei mit Blumenladen lag es nahe, sich in dem Bereich beruflich zu verwirklichen.
Meine Eltern übernahmen 1974 die Gärtnerei Potthast von den Eltern meines Vaters, und führten es als 3. Generation weiter.
Die Gärtnerei besteht immer noch, meine Schwester Katrin ist die 4. Generation.
Aber am meisten geprägt hat meine Mutter Ria Potthast geb. Drewes den Betrieb,
den sie 38 Jahre geführt hat,
und in dem sie über 50 Jahre aktiv mitgearbeitet hat.

Chapeau! Mama

Von der Wiege an, sozusagen….schon die Liebe zur Natur & die Kreativität mit der Natur gelernt – unendlich dankbar dafür bin ich.
Da meine Mutter als Florist- Meisterin und Ausbildnerin für die Branche weit über den Landkreis bekannt war (sie hat total über 100 Floristen ausgebildet), lag es auf der Hand, nicht woanders meinen Wunschberuf zu starten.

…mit meinem Bruder und meiner kleinen Schwester, eine Dekoration evtl.für die Paderhalle?
ca.1978

Florist mein Traumberuf

Auch der Gärtner Beruf gefiel mir, aber die Kommunikation mit Menschen und diese in allen Lebenssituationen mit blumigen saisonalen Dingen zu beglücken, lag mir sehr am Herzen.
Im Jahr vor meiner Ausbildung machte ich als 10. Klasse ein berufsbildendes Jahr in Brakel auf der Kolping Schule.
Ich erinnere mich, in meiner Klasse waren hauptsächlich Bauern, Gärtner und zwei die als Ziel hatten, Florist zu lernen. (Silke und ich)
Es war ein lustiges Jahr, indem man viele Dinge gelernt hat die man später nicht mehr brauchte.
Seitdem bin ich nie mehr Traktor gefahren und habe auch keine Kuh gemolken, oder auch bei keinem Lamm gefühlt ob es männlich oder weiblich ist. Wetterkunde war mein Lieblingsfach.
Aber man weiss ja nie: eventuell werde ich diese Dinge nochmals brauchen. Bin mir sicher dass ein Auffrischungskurs gewisse Vorteile bieten würde…
Gewohnt habe ich im Mädchen- Internat Brede bei den ‚Armen Schulschwestern‘. Aber die Mädchen die dort wohnten waren eher rebellisch, wilde Zeit mit nächtlichem abseilen aus 2. Etage um in ein Pub zu gehen…leider kamen wir denselben Weg nicht wieder hoch.

Trecker fahren

Zum Berufsgrundschuljahr gehörte einen Tag bei einer Berufsnahen Firma zu arbeiten. Ich habe bei Fräulein Klein gearbeitet, sie hatte ein Mini Blumengeschäft und machte alles alleine. Sogar ein 13 Meter langes Gewächshaus gehörte zum Blumenladen.
Das war eine tolle Zeit, da es so übersichtlich war. Wenn das Wandtelefon klingelte schreckte man fast zusammen.

Frl. Klein und ich bei einem Besuch in Brakel 1995


Von Zuhause wusste ich bereits: wenn das Telefon klingelt kommen Aufträge, und es hat oft geklingelt bei uns zuhause. Meine Mutter meldet sich heute noch am Telefon mit Gärtnerei Potthast, diese wird jetzt von meiner jüngeren Schwester geführt. Ohne Blumenladen.

Als das Jahr zu Ende war und es endlich losging im Sommer 1984 mit der Berufsausbildung Florist, sind wir zwei aus der Klasse bei meiner Mutter gestartet.
Hatte sich so ergeben das Silke mit bei uns die Lehre beginnt, da wir immer viele Azubis hatten war es o.k.
In dem Jahr hatten wir in jedem Lehrjahr eine Silke, Spitznamen wurde schnell gefunden.

1. Lehrjahr vieles war vertraut,
vieles war Neu


Viele denken ja eine Ausbildung im Elterlichen Betrieb ist einfacher als in anderen Betrieben, dem kann ich nur beifügen: Nein es ist schwieriger.
Ich wäre dafür, während der Lehrzeit einen anderen Nachnamen zu tragen, somit wäre vieles einfacher.
Zumal meine Mutter zeitweise auch noch Zeichenlehre gegeben hat, war sie nicht nur Mutter und Ausbilderin sondern auch noch Lehrerin.
Natürlich die Beste, aber der Druck war dadurch auch sehr hoch.
Ich habe es genossen, aber ehrlich es war auch sehr arbeitsreich, da ja nach Feierabend weiter gearbeitet wurde, natürlich nur die Familienmitglieder.

Meine Mutter sagte nach Ladenschluss immer:
…ab jetzt ist es Hobby…

Wir sind 4 Geschwister und haben alle zuhause gelernt in der grünen Branche, drei davon sind immer noch in der Branche tätig.
Nur meine ältere Schwester hat sich anders orientiert.

…solche Notizen gab es viele, Notizen mit Botanischen Namen, Gestaltung und Farbkreis Info gab es überall im Arbeitskeller und Kellerflur. Somit konnte man im Vorbeigehen lernen.

Die Devise: kein weg leer gehen…sebst auf dem weg zum WC konnte man was mitnehmen oder wegräumen.

Während der Ausbildung hat mir der Berufsschultag einmal wöchentlich gefallen, die Lehrer kannte ich ja schon von klein auf, da Fachkundige bei uns immer ein und aus gingen.
Beim Beruf Florist wird oft nur die kreative Seite gesehen: natürlich ist es sehr kreativ.
Aber es sind auch sehr viele Pflegearbeiten damit verbunden. Vasen Spülen, Blumen rüsten, Kompost wegbringen, putzen usw.

Potthast seit 1908

Da wir zuhause ein grosses Geschäft hatten waren wir der ersten Betrieb in Paderborn und Umgebung, die feste gemauerte Becken hatten, wo die Blumen in einem begehbaren Kühlraum standen. Ich kann mich erinnern das andere Floristen anreisten um dieses zu bestaunen.
Auch ein Blumenautomat hatten wir bereits zu der Zeit.
Auch hatten wir eine riesige Aussenverkaufsfläche (diese hatte jede Jahreszeit einen anderen Namen mit Schild…Frühlingsplatz, Sommerplatz…u.s.w. dahinter war der Gärtnerplatz) für saisonale Pflanzen und Innen- und Aussen Arbeitsbereiche. Sowie ein seperat stehendes Tropenhaus für Indoor Pflanzen.

Geschäftshaus mit eigenem Parkplatz, zur Strassenseite eine grosse dreiteilige Markise.

Denn bei Aufträgen wie zum Beispiel ein Richtkranz mit 4 Metern Durchmesser wäre es anders gar nicht möglich gewesen, als am aussen Arbeitstisch zu fertigen.
Rednerpult Gestecke, bepflanzte Gefässe, Trauerfloristik und Brautfloristik sowie Florale Eingangsbegrünung gehörten genauso zu den Aufträgen wie die Laufkundschaft die täglich in den Laden kam.
Das alles zu koordinieren und dann noch es jedem recht zu machen, nicht einfach. Ich glaube, zu Spitzenzeiten haben wir allein im Floristen Bereich mit 13 Mitarbeitern gearbeitet. Dazu kam der Bereich Gärtnerei und Friedhof den mein Vater betreut hat, aber eigentlich hat meine Mutter alles gemanagt:
Managt heisst ja: etwas geschickt organisieren und bewältigen.
Und aber auch überall mitgearbeitet, unermüdlich meine Mutter.

…unsere Bulli, beim Feld der Gärtnerei

Volljährig

Direkt im ersten Lehrjahr habe ich auch meinen Führerschein gemacht, damit ich zum 18. Geburtstag direkt fahren konnte und Blumen ausliefern durfte. Mein Fahrlehrer fand es toll, dass ich mit Schürze um und Chlorophyll unter den Fingernägeln meine Autofahrstunde absolviert habe. Da ich so gut fahren konnte sind wir auch ab und zu zur Eisdiele ein Eis essen gefahren (natürlich mit einparken üben), damit ich etwas Freizeit hatte. Jedes Kind (meine Geschwister) hat bei einer anderen Fahrschule gelernt, da ja alle Geschäfts Kunden berücksichtigt wurden.

Innenhof ca.1994

Öffnungszeiten waren 7 Tage die Woche, sonntags von 11-13 Uhr.
Ich habe den Sonntag geliebt:  10% vom Umsatz der beiden Stunden bekamen wir als Bezahlung direkt nach 13 Uhr bar auf die Hand.
Meistens machten meine Schwester Cornelia und ich den Sonntagsdienst.

Es gab ein frisch und fertig Konzept, fertige Sträusse in diversen Stilrichtungen und Farbrichtungen standen parat. Immer ca. 20 Stück, das Ladenteam hat also toujours Sträusse gebunden und verkauft. Die Preisschilder wurden mit Stecknadeln befestigt und der Preis mit grünem Filzer passend zum grünen Druck der Wörter frisch + fertig  geschrieben. Heute hätte man ja das Logo und Namenschild direkt am Strauss, aber damals sah man auch ohne Schild, dass es ein Potthast Strauss war.

Logo

Papier und Folie sowie Pflegtipp waren ja mit Logo versehen und bedruckt.
So hatte der eilige Kunde schnell was er wollte aber das waren auch die ersten Kunden für Auszubildende. Etwas Fertiges geschickt verpacken, ist das eine… vor einem Kunden einen Strauss nach seinen Wünschen binden das andere.
Wir haben immer alles vor den Augen der Kunden verarbeitet, wichtig war das gesehen wird es handelt sich um Handwerk und nicht um Zauberei.

Foto der Binde Ecke in späteren Jahren, aber immer wichtig Meisterbriefe und erfolgreiche teilnahmen an Bundesgartenschauen und Landesgartenschauen.

Musik

Im Laden lief immer klassische Musik und jeder Kunde hat den Laden bessergelaunt verlassen als er gekommen war. Das war das Ziel neben Qualität und frische.

Die Zeit verging und jeder Tag wurde zusätzliches aus der Floristik vermittelt und angewandt und umgesetzt.
Trauerkranz Unterlagen (mit Nordmann Tanne) wurden oft ins Voraus gewickelt und in den Kühler gestellt.
Nach dem Motto: gestorben wird immer.
Auf dem nahegelegenen Friedhof waren fast nur Erdbestattungen, so konnte es sein, dass man montags noch nicht wusste, dass man freitags 8 Trauer Kränze in Bestellung hatte.

Valentinstag Gedicht

…von Ria Potthast

Es wurde immer auf Vorrat gearbeitet (was möglich war), da es in der grünen Branche schnell zu Zusatzaufträgen kommt.
Eine Hochzeit wurde ja lange vorbesprochen und nochmal besprochen und nochmals.
Oft kam auch ein Familienmitglied und machte zur Freude der Brautpaare eine Anzahlung.
Immer alles notieren auf extra gedruckten Auftragszetteln.

Zu der Zeit war im Büro Anne tätig und machte alles Administrative mit Freude und Leidenschaft, im Haushalt arbeitete auch eine Angestellte, da meine Mutter ja genug zu tun hatte um den Laden zu führen.

Ladengestaltung

Im Laden wurde immer jahreszeitlich um- dekoriert, natürlich mit farblich passenden Wänden und Dekordekorationen an der Ladendecke die auf hängenden Leitern befestigt wurden.
Das waren dann ‚Hobbyarbeiten‘, wie bereits erklärt, nach Ladenschluss.
Den Kunden wurde was geboten und das ist dann ja auch ein Anziehungspunkt für so einen Ort wie es Paderborn ist.
Im Laden zu stehen und Sträusse zu binden gefiel mir fast am besten, denn alle die mich kennen, wissen, Kommunikation ist mir wichtig.

Kunden und Ihre Wesenszüge

So viele Anekdoten, sind passiert. Wir hatten Kunden die am Wochenende mit Ihrer Frau Blumen gekauft haben und unter der Woche rote Rosen und sagten, aber nicht meiner Frau sagen, mit einem Augenzwinkern.

Oder der Chef vom Finanzamt liebte Forsythien, ich sagte Ihm am besten mit einem Hammer die Stile anklopfen, damit sie länger halten: Er fragte mich, wie er das machen solle mit einer Hand? Ich wusste weder das er nur eine Hand hatte noch das er der Chef vom Finanzamt war, also sagte ich: Sie arbeiten doch im Finanzamt einfach zwischen die Lift Tür halten, danach sind sie auch angeklopft…

Wenn namhafte Unternehmer auf den Kundenparkplatz fuhren zum Einkaufen war es zum Teil besser Marion für einen Job in den Keller zu schicken oder auf den Hof.
Ich lebte ja frei nach dem Motto lieber einmal mehr ins Fettnäpfchen treten, als ein stummer Fisch zu sein.

An einem Verkaufspunkt 1983

Stammkunden wurden zu Freunden

Aber ich hatte meine Fans und Stammkunden, das lag nicht nur an meiner Art sondern auch an dem Stil den ich beim Sträusse binden hatte.
Eine Kundin wurde Freundin und da sie 10 Jahre älter ist als ich, und in meiner Ausbildungszeit geheiratet hat, war somit auch mein erster Brautstrauss der kein Probe Brautstrauss war in Ihren Händen.
Danke liebe Margret, unsere Freundschaft feiert mitlerweile fast 40 Jahriges.

Brautstrauss

Viele folgten und ich denke, total habe ich bis jetzt ca.1000 Brautsträusse gefertigt, toll.
Dazu folgen auch noch Anekdoten, eine bereits geschriebene zum Beispiel von meiner Zeit auf Rarotonga Südsee Florist, wo der Brautstrauss noch auf der falschen Insel war zur Zeit der Trauung.
Aber ich verzettele mich etwas, und das ohne Bilder zu haben aus der Zeit…Sorry aber evtl. finde ich noch Fotos.
Ich hoffe Euer Kopf Kino liefert Bilder dazu.

Straussvariationen

Bei einer überbetrieblichen Ausbildung in der Berufsschule hatten wir einen Zusatzkurs, den Klaus Wagener leitete.
Er war damal frischer Florist Weltmeister und abeitete als freiberuflicher Referent, Dozent im Bereich Floristik.
Als Schwerpunkt: Straussvariationen. Das gefiel mir, und auch wie Klaus das ruhig vermittelte und wir einen ganzen Tag nur ausprobiert haben im Klassenzusammenhalt.
Formal lineare Sträusse, also Gebinde, oder auch locker rundgebundenen Variationen. Aber Struktur Sträusse, also in Gruppen gebunden das fand ich cool. (Fachsprache)

Oder aber Stehsträusse, super und wenn der dann noch alleine stehen konnte.
Sah natürlich chic aus auf einer flachen Schale, zuhause beim Kunden wurde dieser dann oft in eine Vase gestellt oder aber man hat das Gefäss gerade mitverkaufen können.
‚Bravo‘ Zusatz- Verkäufe gab es damals noch nicht so viele, heute findet man Blumengeschäfte die Möbel verkaufen.

Von da an wollte ich fast nur noch Struktur Sträusse gestalten, und klar war das möglich. Wir Auszubildende durften immer alles umsetzten, natürlich musste es sich auch gut verkaufen.
Sogar an meiner Zwischenprüfung habe ich einen Strauss gemacht der zu je einem Drittel aus einer Blumensorte bestand und der dazu passend 3 Grünsorten in Gruppen nach aussen hatte.
Mein Prüfer fand es doch etwas befremdlich, aber da die Technik und goldener Schnitt einwandfrei fachlich war musste er den Strauss so akzeptieren und bewerten.

Berufswettbewerbe

Auch war ich in der Zeit meiner Ausbildung bereits sehr begeistert an Berufs Wettkämpfen, weiteres dazu im Beitrag Florist Anekdoten 1988 Goldmedaille.

Konzentriet und mit roten Wangen

Ich erinnere mich gut an einen Wettkampf bei Thiele (Blumengrossmarkt) in Salzkotten: zu gewinnen gab es Bargeld.
Zu einem verkaufsoffenen Wochenende gab es so einen Lehrlingswettbewerb, jeder bekam ein Set aus den gleichen Elementen der Bedarfsabteilung. Weisse Holzsterne usw.
Die Gestaltung war frei  und ich hatte wohl am ausgefallensten gearbeitet, die Bewertung war von der geladenen Kundschaft und natürlich standen an den Objekten nur eine Nummer und kein Name.
Aber nun kommt es: Reinhard Thiele überreichte mir den Gewinnerumschlag und sein Mikro war noch an… und ich fragte: sind da wirklich die 200 Mark drin?
Das ganze Publikum lachte, und meine Mutter wäre fast im Boden versunken.
Ich sparte auf ein richtiges Auto: eine Ente in blau, und da war mir das schon wichtig ob Geld im Umschlag war…

Traumauto 2cv6 eine Ente

Damals wurden 2CV6 noch hergestellt, und nach einer kurzlebigen secondhand Ente sollte es nun eine Neue sein.
…meine erste Ente kostete nur 400.- D- Mark: ist dann allerdings auch in der Mitte durchgebrochen, das wiederum lag nicht an mir, denn passiert ist es Robert der gerade damit unterwegs war.
Robert war unser Blumenjunge ganz früh mit Mofa und später mit dem Betriebsauto Polo oder Golf und ein Freund des Hauses.
Von Ihm lernte ich auch rauchen (im Gewächshaus), mein Vater war auch Raucher und dachte erst Robert zeigt mir was anderes…

Natürlich kann ich nicht alles erzählen aber Ihr merkt sicherlich, ich hatte eine tolle Ausbildung zuhause im Elterlichen Betrieb.
Grundlagen für meine Berufliche Entwicklung, die ich immer zu schätzen weiss.
Ich habe viel Gestalterisches und Floristisches gelernt und die Liebe zum Beruf und den Verkauf.
Auch habe ich gelernt das Zufriedenheit nicht abhängig ist von Geld, nach 21 Jahren als Angestellte als Florist mit einigen artverwandten Berufen und vielen Weiterbildungen in verschiedenen Ländern habe ich mich 2008 mit meinem Mann zusammen selbstständig gemacht mit der Firma seasoning.ch
(Felix habe ich kennengelernt in meiner Lehre in einem Spanien Urlaub 1985… aber da waren wir zu jung und nur kurz zusammen, wieder getroffen 1993 auf Rarotonga Cook Island Südsee)

likes in der 80iger Jahren

Noch etwas wichtiges:
Trockensträusse haben wir damals oft gefertigt
(erleben ja gerade ein Revival) auch als Stehsträusse und hängend, in einer Saison waren es so schon mal ca. 400 Sträusse, bei guten Wetter direkt vor dem Laden an Hauptverkehrstrasse.
Damals waren eben hupen oder ‚bis später‘, ‚super‘, ‚toll‘ rufen was heute likes bei den Sozialen Medien sind.
Da brauchte man nicht mehr viel extra Werbung, Vernetzung und Werbung hat der zufriedene Kunde gemacht für die Firma wo er sich gut aufgehoben fühlte.
Der zufriedene Kunde war steht’s das höchste Anliegen.

Bei dem Mitarbeiter WC stand auf dem Spiegel geschrieben:
so sieht Dich Dein Kunde
Das hat mich geprägt, auch wurde uns vermittelt das der Kunde uns letztendlich den Lohn zahlt.
Das sollte sich eigentlich jeder im Verkauf und Einzelhandel zu Herzen nehmen, mein Ziel ist es individuell zu beraten & bedienen und dass jeder Kunde den Laden bessergelaunt verlasst als er gekommen ist. Und wenn er nicht gefunden hat was er suchte wenigsten einen Tipp bekommt wo man es erhält, das geht natürlich nur bei sprechenden Menschen.
Das Ziel neben Qualität und Frische, Zufriedenheit und Kommunikation auf Augenhöhe.

Eine Dekoration zum Thema Blumige Höhle auf dem Schützenhof Paderborn

Nach der Ausbildung war ich immer mal wieder zuhause tätig,
kürzere und länge Zeit.
Zwischen zwei Jobs oder als Aushilfe, aber ich wollte weiter und das Grundwissen erweitern.

Mein Zeugnis welches über meine Ausbildung und weitere Arbeitseinsätze, zwischendurch Auszeiten auf Landesgartenschau Rheda Wiedenbrück, mehr dazu im Beitrag Goldmedallie

3 Jahre & an der Prüfung grosse Traurigkeit

Bei meiner praktischen Abschlussprüfung am 15. Juli 1987 habe ich als Wahl/Freiarbeit mit blauen Delphinium × cultorum in einem extra angefertigten Spiegelgefäss vegetativ parallel gestaltet.
Mein Trauerkranz war in Strukturen gearbeitet mit Hauswurz und Fruchtständen. In der Stunde während des Gestaltens des Kranzes ist mein Opa Drewes gestorben (Vater meiner Mutter) der auch eine Gärtnerei hatte, wie der Vater meines Vaters…grünes Blut fliesst wohl in unseren Adern…
An den Brautstrauss und weitere Arbeiten meiner Prüfung kann ich mich nicht mehr erinnern.
Nach der Prüfung habe ich nur noch geweint und alle dachten ich sei durchgefallen, aber es war wegen meines Opas. Ich habe mit der zweitbesten Note bestanden, ein neues Kapitel in meinem Leben begann.

Danke Mama

Als meine Mutter Ihren Forist Meister machte war ich so Sehnsuchtskrank, dass ich mit in der Meisterschule in Grünberg wohnen durfte. Das Foto ist aus der Zeit.

All das was ich gelernt habe, habe ich auch meinen Lernenden/Lehrlingen vermittelt, somit habe ich einige durch ihre Lernzeit als Florist begleitet.
Leider habe ich nie meinen Florist- Meister gemacht, aber ich hatte mal einen Chef der gesagt hat:
meisterlich arbeiten kann nicht jeder Meister, Du Marion kannst es
(danke Richard).

…Ihr seht, ich kann noch viele Florist Storys schreiben…weitere folgen.
Danke fürs lesen und weitersagen.
Ein Sommergruss von
Marion

…weitere veröffentliche Storys aus meinem Floristenleben:
St. Moritz Winter 96/97
1988 Goldmedaille
Südsee Florist Marion
Florist Ausbildung
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